Kindeswohl im Sport

Jedes vierte bis fünfte Mädchen und jeder neunte bis zwölfte Junge macht in Deutschland eine strafrechtlich relevante sexualisierte Gewalterfahrung. Laut statistischem Bundesamt sind im Jahr 2019 60.551 Fälle von Kindeswohlgefährdung registriert worden, die Tendenz ist steigend. Das Thema Kindeswohl im Sport ist aktueller denn je. Aus diesem Grund hat der Sportkreis Limburg-Weilburg eine Videokonferenz zu diesem Thema durchgeführt. Unter der kompetenten Leitung und Moderation von Jens Binias von der Sportjugend Hessen nahmen 6 Vereine an der Schulung zur Sensibilisierung des Themas teil.

Gewalt lässt sich grundsätzlich in vier Kategorien unterteilen: Vernachlässigung, Psychische Gewalt, Körperliche Gewalt und Sexualisierte Gewalt. Oft überschneiden sich die Erfahrungen jedoch. Mit steigendem Leistungsniveau steigt traurigerweise auch das Risiko, eine solche Gewalterfahrung zu erleben. Deshalb ist eine Sensibilisierung der Sportvereine zu diesem Thema längst überfällig. Vereine können einige Präventionsmaßnahmen einleiten, um negative Entwicklungen zu erkennen und Schlimmeres schon im Ansatz zu verhindern. Grundlegend sollte das Thema Kindeswohlgefährdung und sexualisierte Gewalt enttabuisiert werden, erklärte Jens Binias.

Dazu können eine Satzungsänderung, die Ernennung einer Ansprechperson und eine entsprechende Präsentation nach außen beitragen. In weiteren Schritten sollte sich Wissen angeeignet und Handlungskompetenzen entwickelt werden sowie das sportliche Angebot transparenter gestaltet werden. Die Kinder und Jugendlichen sollten durch kindgerechte Partizipation und wertschätzende Grundhaltungen der Trainer*innen gestärkt werden. Schließlich sollte auch die Eignung der Übungsleiter*innen geprüft und gewährleistet sein, beispielsweise durch die Beantragung eines erweiterten Führungszeugnisses oder der Unterzeichnung des Verhaltenskodex.

Der Sportkreis Limburg-Weilburg wird das Thema weiterhin verfolgen und plant bereits für Herbst dieses Jahres eine Folgeveranstaltung in Präsenz. Informationen folgen zu gegebener Zeit an die Vereine.


Erfolgreiches Seminar zum Zeitmanagement

„Der Tag hat momentan zu wenige Stunden, um die Aufgaben, die erledigt werden wollen, abzuarbeiten.“ Das war der Konsens der Frauen zu Beginn des Seminars zum Thema Zeitmanagement und Arbeitsorganisation. Sie erhofften sich Tipps und Tricks, um den Arbeits-, den ehrenamtlichen- und auch den privaten Alltag besser organisieren zu können und wurden nicht enttäuscht.
Das vom Sportkreis Limburg-Weilburg organisierte Seminar wurde – wie schon das Seminar zur Schlagfertigkeit – von Marita Scheer-Schneider, einer Referentin des Landessportbundes Hessen, gestaltet und richtete sich ebenfalls nur an Frauen. Diese sollen vermehrt Führungspositionen im Ehrenamt übernehmen und durch solche Seminare darin bestärkt werden, dafür in der Lage zu sein.

Beim Brainstorming zu Beginn des Seminartages suchten die Teilnehmerinnen Gründe dafür, weshalb Aufgaben immer wieder aufgeschoben werden. Im Anschluss daran ordneten sie den gesammelten Gründen Ursachen zu. Diese werden in Personenbedingte-, Sachbedingte- oder Eigenstörungen unterteilt.

Die Seminarleiterin Marita Scheer-Schneider betonte, wie wichtig es sei, die Aufgaben zu sortieren und sich der Prioritäten bewusst zu machen. So hat das Wichtigste die oberste Priorität, man solle aber grundsätzlich verhindern, Dinge so lange aufzuschieben, bis sie dringend werden und zu Stress führen. Daher helfen Aufgabenlisten, die für jeden Bereich des Lebens (Privat, Arbeit, Ehrenamt, etc) alle anfallenden Aufgaben beinhalten sollen.

Neben der Beachtung der Tages-Leistungskurve sei aber auch wichtig, NEIN sagen zu können, um nicht irgendwann in Aufgaben zu ertrinken. Genau so sei aber auch der „Zeitfresser Handy“ nicht außer Acht zu lassen und vernünftig in den Alltag zu integrieren.

Marita Scheer-Schneider führte auch dieses Mal souverän durch den kurzweiligen Seminartag und die Teilnehmerinnen kehrten begeistert und mit zahlreichen Hinweisen nach Hause zurück. Es wurde einheitlich der Wunsch nach einer Weiterführung der Seminarreihe geäußert, dem der Sportkreis mit Sicherheit nachkommen wird.